Negative SEO ist auf dem Vormarsch. Nicht nur in stark kompetitiven Märkten. Durch fiese SEO-Techniken kann enormer Schaden angerichtet werden. Etwa Linkspam-Attacken, die zu einer Abstrafung (Penalty) oder Manuellen Maßnahme durch Google führen. In diesem Beitrag stelle ich ein Beispiel vor und beschreibe, wie ich eine Linkspam-Attacke enttarnt und schnell gelöst habe.
Was ist Negative SEO? Negative SEO umfasst Techniken, um Webseiten von Wettbewerbern in den Google Suchergebnissen herabzustufen. Etwa durch das Setzen schädlicher Links aus einem ungewünschten Umfeld (pornografisch, gewaltverherrlichend, etc.). Durch diese Links sollen die verlinkten Webseiten entwertet werden, wodurch Platzierungen in den Suchergebnissen einbrechen.
Wichtige Suchbegriffe (Keywords) sollten kontinuierlich überwacht werden. Durch diese Ranking Checks werden abrupte Positionsveränderungen schnell ermittelt. Ich handhabe das auch für meine Website so. Wichtige Keyword-Rankings habe ich stets im Blick. Doch Ende August 2017 fielen mir starke Rankingverluste auf:
Die Grafik zeigt die Rankingverläufe von drei wichtigen Keywords, deren Position in den letzten Wochen vor dem 19.08.2017 relativ stabil verlief. Doch zum 20.08.2017 brach die Position jedes Keywords stark und abrupt ein. Die Ursachen dafür können verschieden sein: Von OnPage-Maßnahmen, technischen Problemen, bis zu Google Algorithmus Updates oder eben auch Negative SEO in Form von Linkspam oder DDos-Attacken ist vieles möglich.
Ich fasse mich kurz: Die Ursache habe ich schnell gefunden: Wöchentlich bewerte ich die Backlink-Entwicklung für meine Domain. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Backlinks und linkgebenden Domains (DomainPop) Ende August 2017 stark gestiegen sind. Die Trends habe ich durch einen gelben Hintergrund hervorgehoben:
Diese neuen Backlinks ab dem 23.08.2017 habe ich bewertet und festgestellt, dass 71 Backlinks auffällig sind, weil sie pornografische Linktexte besitzen und von nutzlosen Domains stammen, zum Beispiel:
Ich habe alle 71 Backlinks bewertet und der Disavow Liste hinzugefügt, denn alle 71 Links sind spammy. Anschließend habe ich die aktualisierte Disavow Liste an Google gesendet und die ungewünschten Backlinks entwertet.
Das ist auch die von Google empfohlene Lösung: Im Dezember 2018 informierte John Müller von Google auf Twitter, dass Algorithmen diese spammy Links entdecken und ignoriert werden. Doch wer sich unsicher ist, sollte das Disavow Tool nutzen:
Usually we just ignore those links anyway, so you usually can just ignore those. Also, the disavow tool works fine, if you're worried and want to make sure they don't have an effect.
— 🍌 John 🍌 (@JohnMu) December 5, 2018
Dieses Beispiel zeigt, wie effektiv und gefährlich Linkspam ist. Deshalb empfehle ich jedem Webmaster ein maßgeschneidertes SEO Controlling zu etablieren. So können abrupte Rankingverluste schnell erkannt werden.
Übrigens zeigen die Google Trends-Daten von September 2016 bis August 2017 für den Suchbegriff „negative seo“, dass dieses Thema weltweit genauso populär geworden ist, wie die Suche nach „linkbuilding“:
Schlussfolgerungen
Negative SEO kommt immer häufiger vor. Webmaster, die ein effizientes SEO-Controlling etablieren, haben Vorteile: Rankingverluste können schneller ermittelt werden. Durch verschiedene Analysen können Ursachen eingegrenzt und schließlich ermittelt werden. Je früher die Ursachen abgestellt werden, desto schneller können die Verluste kompensiert werden. Je wichtiger das Online Business für ein Unternehmen ist, desto relevanter sind effiziente Schutzmechanismen und Controlling-Mechanismen. Dazu gehört zweifelsohne ein SEO-Controlling.
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